Olle Kamellen

Vampire in Andorra Ein Gebirgstal inmitten der andorranischen Pyrenäen. Es ist Nacht. In einem kleinen 1-Mann-Zelt mümmelt sich ein Junge von zehn Jahren in seinen Schlafsack und liest, mit Hilfe einer Taschenlampe, das Buch, das sein Leben entscheidend prägen wird: „Dracula“ von Bram Stoker.

Man kann sich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, einem Kind, das noch die Grundschule besucht, eine derartige Räuberpistole in die Hand zu drücken, sicher ist jedoch: Ohne dieses Ereignis wäre mein Leben anders verlaufen. Der Graf hat mich seitdem nicht mehr verlassen und nimmt immer wieder Einfluss auf meine Arbeiten. Ein Analytiker könnte vermuten, dass ich auf diese Weise versuche, dieses traumatische Erlebnis zu verarbeiten. Wie dem auch sei – die erste Arbeit, mit der ich mich der Öffentlichkeit vorstellte, drehte sich natürlich um Vampire: Ein Brettspiel mit dem einfallsreichen Titel „Vampir“, das sich jedoch nicht allzu lange in den Verkaufsregalen halten konnte.