What's Cooking?

1899 - London Gothic Unterwegs in Düsterburg war richtungsweisend – vielleicht nicht ganz so einschneidend wie die Lektüre von Bram Stokers „Dracula“, aber ziemlich nah dran. In den 20 Monaten, die ich mit der Entwicklung beschäftigt war, habe ich mehr über dramaturgische Strukturen und suggestive Erzähltechniken gelernt, als in den ganzen Jahren davor, in denen ich ein paar tausend Bücher und Filme verschlungen, sowie sicher ein Dutzend Seminare zu verwandten Themen besucht habe. Dummerweise merkt man dem Spiel diese Entwicklung auch an. Es fängt als hässliches Entlein an, und schafft es auf der Zielgeraden nicht ganz zum schönen Schwan. Wissen das nicht genutzt wird, ist überflüssig, von daher war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich an ein neues Spiel machen würde.

Mit zunehmender Erfahrung sind natürlich auch die Ansprüche an die eigene Arbeit gewachsen, weshalb mein neues Projekt „1899 – London Gothic“ nach zwei Jahren immer noch in der Anfangsphase steckt, während „Unterwegs in Düsterburg“ innerhalb dieses Zeitraumes bereits abgeschlossen war. Neben dem grafischen und technischen Aufwand, ist dies vor allem auf das Setting zurückzuführen, das hier nicht in einer frei zusammenfabulierten Fantasy-Welt, sondern vor einem historischen Hintergrund angesiedelt ist. Dass phantastische Elemente trotzdem im Vordergrund stehen, macht die Sache nicht einfacher; denn damit der Spieler mir den Humbug abkauft, muss das geschichtliche Fundament sauber recherchiert sein.

Allerdings tut es auch nicht gut, immer in der gleichen Suppe zu rühren, vor allem wenn es nicht dazu beiträgt, die Miete zu bezahlen. Aufgrund der unsicheren Prognose, was einen Veröffentlichungs-Termin von „London Gothic“ angeht, arbeite ich momentan parallel an verschiedenen Projekten, die alle in gewisser Weise mit „Unterwegs in Düsterburg“ in Zusammenhang stehen.